“Workation bricht mit der Routine, was sie so wertvoll macht"

Workation für Führungskräfte: zweiter Teil des Interviews mit Jürgen Hahm

Wer eine Workation macht, bricht mit der gewohnten Routine und steigert die Effizienz, ist Jürgen Hahm, Mitgründer von vesecon, überzeugt. Im zweiten Teil des Interviews gibt er Tipps, wie diese Auszeiten gelingen. Das Gespräch führte Birgit Koxeder-Hessenberger von Places2be.

Herr Hahm, sie fahren jährlich vier Wochen nach Frankreich auf Workation, um durch die Entsozialisierung, wie Sie es bezeichnen, eine positive Leere entstehen zu lassen. Wie ist das Zurückkommen nach dieser Auszeit?

Jürgen Hahm: Ich freue mich immer, wieder zu Hause zu sein, aber auch auf die nächste Workation, weil diese Art des Arbeitens für mich wie eine Ladestation ist. Ich bin danach gelassener, ruhiger und habe klarere Gedanken. Außerdem komme ich mit einem Rucksack voller Ideen zurück – mindestens zehn greifbare Themen nehme ich jedes Mal mit nach Hause. Natürlich ist man danach rasch wieder im Arbeitsalltag. Das sehe ich aber positiv, denn eine Workation ist ja keine klassische Erholung, sondern bringt Vielfalt ins Leben. 

Wie hat Ihr Umfeld auf die erste Workation reagiert?

Jürgen Hahm: Diese Außenwahrnehmung ist ein spannender Punkt: Für einige Bekannte war meine Workation ein verdeckter Urlaub. Dahinter steckt meist ein veraltetes Bild davon, wie produktive Arbeit aussieht. Ich verstehe also, dass manche Geschäftsführer aufgrund der Reaktion anderer Bedenken haben. Allerdings bin ich überzeugt: Es ist völlig möglich, vier Wochen intensiv und fokussiert zu arbeiten – auch ohne einmal im Büro gewesen zu sein. Die Ergebnisse sprechen am Ende für sich. 

Während Homeoffice oft Routine ist, bricht die Workation ganz bewusst mit dieser – das macht sie so wertvoll.
— Geschäftsführer Jürgen Hahm

Was ist der wesentliche Unterschied zwischen Workations und Homeoffice?

Jürgen Hahm: Auch wenn Homeoffice, Telework und Workation ähnliche Vorteile vereinen, wie mehr Ruhe oder weniger Ablenkung, ist der große Pluspunkt bei Workations der bewusste Ortswechsel. Dieser wirkt sich spürbar auf die Denkweise und Kreativität aus. Während Homeoffice oft Routine ist, bricht die Workation ganz bewusst mit dieser – das macht sie so wertvoll. 

Wie lässt sich aus Ihrer Sicht Workation in eine zukunftsorientierte Unternehmenskultur integrieren?

Jürgen Hahm: Workations sind eine Art Abkopplung vom gewohnten System, die funktioniert und Neues entstehen lässt. Dadurch bedarf es aber eines bewussten Mindsets bei Geschäftsführern. Wir räumen ja oft den Weg frei, dass die Prozesse in einem Unternehmen reibungslos laufen, haben aber im Alltag wenig Freiraum für Lösungen oder Ideen. Ich bin fest davon überzeugt, dass Geschäftsführer, die Workations probieren, es auch ihren Schlüsselkräften ermöglichen, weil das Konzept viele Vorteile bringt. 

Für mich ist jede Workation ein Neustart, ein Kreativitätsschub, ein persönlicher Entwicklungsschritt.
— Jürgen Hahm

Nutzen Sie Workations auch bei Vesecon?

Jürgen Hahm: Mein Geschäftspartner nutzt Workations mittlerweile ebenfalls, allerdings in anderer Form. Seine Ehefrau begleitet ihn nicht nur eine Woche, wie es bei mir der Fall ist, sondern die ganze Zeit, damit sie die freie Zeit gemeinsam an einem inspirierenden Ort verbringen können. Und für ihn sind 14 Tage mehr als genug. Und auch das ist einmal ein Einstieg ins Thema und genauso perfekt.

Welche Tipps können Sie anderen Entscheidungsträger:innen abschließend geben?

Jürgen Hahm: Ich kann jedem, der die Möglichkeit hat, nur empfehlen: Probier es aus! Nimm dir vier Wochen, zieh dich bewusst zurück – an einen Ort, der dir guttut, der Kraft gibt. Fahr aber nicht einfach ins Blaue, sondern mit Struktur, Ziel und einem klaren Rahmen. Die Leere, die dort entsteht, ist keine Leere im negativen Sinn – sondern ein Befreiungsraum. Für mich ist jede Workation ein Neustart, ein Kreativitätsschub, ein persönlicher Entwicklungsschritt – und am Ende auch ein echter Produktivitätsgewinn.

Im ersten Teil des Interviews spricht Jürgen Hahm über die Herausforderungen bei seiner ersten Workation und warum der Standort den Standpunkt bestimmt.


Über vesecon:
vesecon ist seit mehr als 25 Jahren führender Partner für strategische Neukundenakquise im analogen und digitalen Raum. Mit dem vesecon connector, dem vesecon performance magnet und der vesecon academy schafft das Unternehmen effektive Lösungen in den Bereichen Consulting, Durchführung und Training.   

Über Places2be:
Places2be bietet exklusive Rückzugsorte für Führungskräfte und Mitarbeitende, die fokussiert arbeiten oder neue Energie tanken möchten – sei es bei produktiven Workations oder hochwertigen Urlauben. Das wachsende Netzwerk umfasst handverlesene Unterkünfte an Europas schönsten Orten – ideal für alle, die viel leisten und sich bewusst Zeit für sich und die Familie bzw. Freunde nehmen wollen.

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